Foto: Manfred Wegener

Scherz Restaurant

Sülz, Berrenrather Str. 242, T: 16 92 94 40, Ö: 12–15 & 18–22, Sa 17.30–22.30, R. Montag, scherzrestaurant.de

Michael Scherz war fast neun Jahre lang Küchenchef im Lokal von Franz Gruber in der Alten Postdirektion. Dort führte er das Restaurant an die Kölner Spitze. Jetzt wagt er die Selbstständigkeit und führt ein Ecklokal, kaum größer als eine geräumige WG-Küche. Anscheinend gibt es in Sülz Bedarf an zupackenden Österreichern, die wenigen Tische sind abends ruckzuck belegt. 

 

Dabei ist es noch nicht mal wirklich schön: die Decke niedrig, einfachste Möblierung, die Akustik miserabel, und Fotos oder Bilder an den nackten Wänden würden sich bestimmt ganz gut machen. Aber dann kommt das Essen, und das ist sensationell! Mit Vorspeisen und Vegetariern hält man sich nicht groß auf. Es gibt Tafelspitzsuppe und Zupfhendl (11,90 €), das sind zwei große, krosse und sehr aromatische Nuggets mit Dicken Bohnen. Sensationell auch die Hauptgerichte, allesamt für weniger als 20 Euro zu haben. Die meisten Freundinnengrüppchen hier halten sich ans perfekt ausgebackene Wiener Schnitzel. Noch besser jedoch ist der Tafelspitz mit Spinatsauce, reichlich Gemüse, Kartoffeln und Semmelkren. Der Clou: Das Fleisch wird in einer Art Sous-Vide-Töpfchen serviert, ist fingerdick geschnitten und atemberaubend mürbe. Besseren Tafelspitz haben wir in Köln noch nicht serviert bekommen — selbst beim Grubers Franz nicht. Der Service hat dazu stets die richtige Flasche Wein offen, es gibt mehrere Grüne Veltliner. Wir empfehlen den Smaragd oder einen sanften St. Laurent (je 7,90 €/0,2l).