Foto: Manfred Wegener

Seibert

50672 Köln, Friesenviertel, Friesenwall 33, T 30 19 50 14, Ö: 17–2, Fr/Sa bis 3, So bis 3, R: Montag

Bar. Nach Jahren in der Capri Lounge hat sich Volker Seibert selbstständig gemacht. Dazu ist er zu beglückwünschen, sein ehemaliger Arbeitgeber hingegen zu bedauern. Seibert ließ das ehemalige Restaurant Neideck renovieren, die starke Dekoration hat er zurück--genommen. Die Gäste sitzen auf klassischen Barstühlen oder machen es sich auf britischen Clubsofas bequem. Der Service ist freundlich, verbindlich und kommunikativ, die Qualität der Drinks stimmt. Noch wohler fühlte man sich nur, wenn statt Honky-Tonk vernünftiger Jazz zu hören wäre.

 

Seibert experimentiert, wandelt Klassiker ab, arbeitet mit selbst aufgesetzten Spirituosen. Und er empfiehlt Saisonales wie einen süffigen, erfrischenden Pineapple Highball mit hausgemachtem Ananas-Rum, Ginger Ale, Angostura und einer getrockneten marinierten Scheibe Ananas. Mit 14€ allerdings kein Schnäppchen, zumal das Glas ruckzuck leer ist, so lecker schmeckt es. Auch der Margarita, bei Seibert ohne Salzrand, dafür mit kräftigendem Agavendicksaft, ist her-vorragend. Ein alkoholfreier Drink (8,50€) wird in einer von einer Papiertüte umhüllten Flasche serviert, eine lustige Anspielung.

 

Die Terrasse im Hof macht Laune, Hunger bekämpft man mit Frikadellchen, Halvem Hahn oder Kölschem Kavier. Prima, aber danach kommt dann eher der Durst auf Bier.