Es werde Licht

Der ehemalige Ufa-Palast soll 2015 wieder Kino werden

Auf der Leinwand gehören wiederauferstehende Tote zum Alltag; wenn dagegen Kinos schließen, ist das gewöhnlich endgültig. Eine Branchenweisheit, die zumindest für Köln nicht mehr zu gelten scheint. Nachdem 2012 das Residenz Kino nach einer siebenjährigen Phase als Fernsehstudio wiedereröffnet wurde und in den nächsten Monaten auch die Lupe 2 am Mauritiussteinweg nach neun Jahren Leerstand wieder bespielt werden soll, wird ab Herbst 2015 auch wieder im ehemaligen Ufa-Palast bzw. Filmpalast an glorreichere Zeiten angeknüpft — zumindest wenn es nach den Plänen des Kölner Immobilien-Entwicklers Johannes Füngeling und der Cinestar-Gruppe geht. Füngeling hat das siebenstöckige Gebäude am Hohenzollernring 22–24 Anfang Juli erworben und plant im Erdgeschoss eine Nutzung als Kino. Betreiber soll die Cinestar-Gruppe werden, die das Haus bereits von 2002 bis 2010 bespielt hat.

 

Auf eine genaue Anzahl von Leinwänden wollen sich die Beteiligten noch nicht festlegen, klar ist aber, dass die Zeiten als Schachtelkino endgültig vorbei sind — der Filmpalast bestand am Ende aus 13 Sälen, die teilweise nur Wohnzimmergröße hatten. »Wir planen den Bau eines Multiplexkinos, das auf großen Leinwänden zeitgemäßen Kinogenuss bietet«, so Cinestar-Geschäftsführer Mathias Kutz. »Letztlich soll ein Filmpalast entstehen, der an die große Nachkriegsgeschichte des Hauses anknüpft.«

 

Die Geschichte des Hauses begann sogar schon deutlich früher. 1931 wurde der Ufa-Palast mit einem knapp 2000 Zuschauer fassenden Saal errichtet. Es war das erste Kino des Architekten Wilhelm Riphahn und ganz im sachlichen Bauhaus-Stil gehalten, der mit den Theateranmutungen früherer Kinobauten nichts mehr zu tun hatte. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Kino 1955 wiedereröffnet.

 

Füngeling will jetzt vor allem der Fassade zum Ring hin mit Sandstein und feingliedriger Fensterverkleidung ihren alten Glanz zurückgeben. Da der Bau komplett unter Denkmalschutz steht, muss hier allerdings eine Abstimmung mit dem Stadtkonservator erfolgen. Der Innenraum entspricht nicht mehr den ursprünglichen Planungen, denkmalschützerische Bedenken dürften hier weniger eine Rolle spielen.

 

Welches Profil das Kinoprogramm haben wird, will Cinestar noch nicht verraten. Laut Cinestar-Geschäftsführer Kutz dürfen sich die Kölner auf »ein ebenso anspruchsvolles wie attraktives Kinoprogramm freuen, das die vorhandene Kinolandschaft wesentlich ergänzen wird«.