485 Grad

Pizzeria. Langsam entwickelt sich der vordere Teil der Ausgehmeile Kyffhäuserstraße zum Zentrum des avancierten Schnellimbisses. Lars Zöllner und Sebastian Georgi stecken hinter dieser neuen Pizzeria, insbesondere der Werdegang von Georgi ist interessant: Vor einigen Jahren etablierte er das Wein am Rhein, arbeitete danach für einen renommierten Online-Weinhandel, ehe er in den vergangenen Jahren im mittlerweile leider verblichenen La Vision im Wasserturm als Sommelier tätig war. Ein Abstieg aus der Spitzengastronomie also? Keinesfalls, denn die Pizza Neapoletana, die im hiesigen Ofen bei exakt 485 Grad Celsius eine Minute gebacken wird, hat das Zeug zum Aufstieg in den Sternenhimmel. Die Dinger haben einen dicken Teigrand, sind knusprig, variantenreich belegt, ohne Analogkäse und sonstigen Industriekram. Und es gibt immer mal wieder Sonderkreationen, das hält die Stammkundschaft bei Laune. Die Karte ist übersichtlich: zwei Vorspeisen, zehn Pizzen (meist 8,50 €), viele davon vegetarisch oder vegan. Alles schmeckt prima: Popeye Pie ist mit (leider zu wenig) jungem Spinat sowie dreierlei Käse (Mozzarella, Gruyère, Pecorino) belegt, die Quattro Vegani kommt mit allerlei Gemüse und veganem Basilikum-Pesto, das auch ohne Parmesan okay ist. Das Kölsch kommt aus der Flasche, viele Gäste neigen indes zum hausgemachten Holunder-Eistee, der aber dünn und mit vier Euro zu teuer ist. Na, wenn’s sonst nix zu meckern gibt...