Foto: Manfred Wegener

Foulspiel

Mit der Fairness ist das so eine Sache; eine kleine Tabuverletzung hier, ein abwertender Spruch da sichern Aufmerksamkeit, und auch der ein oder andere Wähler ist zu ködern, wenn man auf Ausländer schimpft. Eine »Fairness-Vereinbarung« hat deshalb der Runde Tisch für Integration angeregt. Für Europa- und Kommunalwahl verpflichten sich die Kölner Parteien, »nicht auf Kosten von unter uns lebenden Flüchtlingen, Ausländern, Zuwanderern Wahlkampf zu betreiben« und »keine Vorurteile aus den eigenen Reihen zu dulden«.

Die Kölner FDP allerdings verweigerte sich zunächst. Ihr Argument: Der Evangelische Stadtsuperintendent Ernst Fey und Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Katholikenausschusses seien »nicht ausreichend unparteiisch«. Beide wachen als Schiedsleute über die Vereinbarung, die die FDP in letzter Minute nur unter Vorbehalt unterschrieb.

Sollten sich Inhalt und Stil der Kölner FDP aber nicht ändern, dürfte sie häufigen Kontakt zu den ungeliebten Schiedsleuten bekommen. In der taz vom 24. März kritisierte beispielsweise Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite das geplante Kulturzentrum
für Romakinder mit den Worten, dort könnten »Klau-Kids künftig tagsüber spielen, um dann abends Omas zu überfallen«.

INFO
Der Runde Tisch für Integration bittet darum, die Schiedsleute über Verstöße gegen die Fairness-Vereinbarung zu unterrichten:
Hannelore Bartscherer, &925 847 80,
koeln@katholikenausschuss.de
Ernst Fey, &338 21 00, verband@kirche-koeln.de