Musik aus dem Netz

All the Empires of the World — Alle Alben (Records on Ribs)

 

Diese Band schafft es erfolgreich, sich ohne Not knapp unter dem Radar zu bewegen. Seit 2009 hat sie fünf absolut hörenswerte Alben veröffentlicht, aber so gut wie keine weiteren Informationen rausgelassen, außer dass sie aus Nottingham kommen und sich im Post-Metal verorten. So steht die Musik für sich selbst, und sie tut es wie ein Fels in der Brandung. Das ist in diesem Falle durchaus ernst gemeint, denn hier treffen in Stein gemeißelte Sludge-Gitarrenriffs auf wabernde Ambientsounds. Die frühen Alben »Last Rites« und »Return« sind noch sehr verspielt in dem Wechsel zwischen Laut und Leise, Clean und Verzerrt. Ab dem dritten Album »Return« bekommen die einzelnen Parts mehr Raum, wirken selbstbewusster. Es wird epischer, und der Effekt ist, dass die schweren Riffs mehr Wucht entfalten und die ruhigeren Klänge etwas mehr at-men können. Mit den letzten Alben »Sunscraper« und »Crsvs« hat sich die Band von allen Genregrenzen freigemacht. Sie nimmt uns mit auf die Reise quer durch alle Spielarten des düsteren Metals, unterbrochen von ruhigen Stücken gänzlich ohne Gitarren. Ohne für einen Moment in die Be-liebigkeitsfalle manch anderer »Post«-Band zu tap-pen! Gesang erklingt selten, dafür facettenreich: mal keifend, mal clean, mal grunzend und immer passend. Alle Alben stehen zum kos-tenlosen Download bereit. Als Einstieg sei »Sunscraper« empfohlen. 

 

 

Pandacetamol — Fluffy Inside 3 (Rec72)

 

Pandacetamol beschenkt uns zum dritten Mal mit fluffig verspielten Electrotracks. Im Mittelpunkt -stehen dreckige TB-303 Basslinien, die aber nicht mit klassischen 808 Grooves unterlegt sind. Durchgehende Bassdrum? Offbeat-Hihats? Claps auf der zwei und vier? Fehlanzeige. Stattdessen wird der Beat verschleppt, verschoben oder komplett stumm geschaltet. Bestechend wird es im Downtempo Bereich, da kommt ordentlich Schwung in die Kiste. Als vorletztes Stück dann doch noch ein klassischer Acid-Klopper, bevor das Album am Ende mit den »Fluffy Farewells« in die Wolken entschwebt. Wo wir eben schon beim Thema »Post« waren: Hier ist das Etikett Post-Acid zutreffend.

 


Cologne Commons, die Vierte

 

Im September findet im Gebäude 9 zum vierten Mal das Musikfestival mit Creative-Commons-Bands statt. Diesmal ohne angeschlossenen Konferenz, getreu dem Motto »Ma--chen statt Labern«. Noch bis zum 15. Juni (!) können sich Bands für einen Auftritt auf dem Festival bewerben. Bedingung: Mindestens ein Album muss unter CC-Lizenz veröffentlicht sein, egal ob kostenlos oder nicht. 

 


Open Music Contest, der Fünfte

 

Zum zehnjährigen Jubiläum geht der Open Music Contest (OMC) in die fünfte Runde. Die Macher ließen verlauten, die Berufung Dieter Gornys zum »Beauftragten für Kreative und digitale Ökonomie« sei ein Weckruf für sie gewesen. Man müsse dagegenhalten und wolle versuchen, den OMC richtig groß aufzuziehen, um die nötigen Wellen zu schlagen. Um dies zu verwirklichen wurde ein Crowdfunding gestartet.