Foto: Manfred Wegner

Lore & Fitch

50670 Köln, Nordstadt, Hansaring 33, Tel 27?19?65?00, Ö: 12–23,

www.loreandfitch.com

Man ahnt nicht, wie groß das mehrstöckige Restaurant ist! Doch es ist kein Großraum-Lokal, sondern bietet unterschiedliche Atmosphären samt Wein-Separée — klar möbliert, unaufdringlich rustikal, warm beleuchtet. Und dann gibt’s noch eine Terrasse zum Innenhof des benachbarten Hotels. 

 

Der Service stellt sich gut auf die Gäste ein, ist beredt, kann die Ansprache variieren. Kölsch gibt es nicht, für einen frechen Fünfer mag man sich eine Flasche Peroni kommen lassen. Schon naht quirlig der Sommelier: Zweihundert Rote, einhundert Weiße stehen parat! Gern wüsste man, wann hier ein Fleischesser den Gewürztraminer von Elena Walch geordert hat oder wer rund 90 Euro für einen Roten aus Malta zahlt. Dann steht ein schwerer, sehr runder Primitivo (52 €) von San Marzano auf dem Tisch. 

 

Die Steak-Beratung ist engagiert, Fleischsorten und Schnitte werden präzise erläutert. Kurios, dass wir dann eine geschlagene Stunde auf die Hauptgänge warten. Gut das US-amerikanische 300-Gramm-Rip-Eye (30 €), aber der ideale Garpunkt war bereits überschritten, Ratatouille und Kartoffelstücke kamen lauwarm. Gleiches Bild beim hochwertigen Filet, bei dem die empfohlene Gorgonzola-sauce bereits obenauf war, wodurch das Fleisch noch weiter garte. Die Küche läuft noch nicht rund, aber das wird sich bestimmt bald einpendeln. Wer fürchtet, vom Fleischgang allein nicht satt zu werden, ordert Bruschetta, Caprese oder Carpaccio vorneweg.