Soundcheck und so

Es könnte alles so einfach sein: Wolfgang Niedecken bringt regelmäßig Platten raus – sagen wir: jedes Jahr eine –, gleichgültig, ob mit seiner Formation BAP, der WDR Big Band oder Solo. Alle wären zufrieden, nun ja, fast.

Stattdessen malt der Mann, lässt Filme drehen, liest und schreibt. »Immer weiter«, wie man in Köln so gerne sagt, darauf angesprochen, wie es denn so gehe. Niedeckens »BAP-Logbücher« heißen so, eine Art Tagebuch. Aneinander reihen sich Nichtigkeiten aus Musik, Sport und Politik. Man erfährt, warum wo welcher Soundcheck nicht geklappt hat und wann welcher Kanzler zu welchem Abendessen lud.

Gibt es da draußen wirklich Fans, die so was lesen wollen? Und immer diese Namen aus anderen Welten, wie kleine Schockwellen regelmäßig wiederkehrend: Wim Wenders (»Wim«), Effjott Krüger (Ideal), Julian Dawson, Wolfgang Thierse.
Alles gute Kumpels.

Und so ganz nebenbei erfährt man auch, warum das damals nicht geklappt hat mit dem FC und Ewald Lienen: Der Trainer zog es vor, mit Niedecken auf allerlei obskuren Festivals abzuhängen statt mit seinen Jungs Standardsituationen einzuüben.