Bald sind sie weg

Die letzten KünstlerInnen auf dem Gelände des ehemaligen DB-Ausbesserungswerks in Nippes werden ihre Ateliers räumen. Ihre Frist läuft am 30. Juni 2005 ab. Dies ist Bestandteil eines Vergleichs, der vor dem Landgericht Köln am 18. November zustande kam. Im Gegenzug zur fristgerechten Räumung werden die Räumungsklagen gegen die Künstler fallen gelassen. Außerdem zahlt die Bahn, bisherige Eignerin des Geländes, 200.000 Euro Umzugsbeihilfe auf ein Treuhandkonto.

Einerseits sind die KünstlerInnen erleichtert. Die finanziellen Folgen einer erfolgreichen Räumungsklage wären für die meisten existenzgefährdend gewesen. Andererseits ist deutlich Ernüchterung zu spüren, denn bislang waren die Bemühungen der KünstlerInnen, in Köln neue Räume zu finden, erfolglos. Wegen mangelnder Unterstützung durch die Stadt könnte es nun – nachdem 13 Jahre lang Ateliers auf dem Gelände untergebracht waren – zu Abwanderungen kommen: Metallbildhauer Joachim Röderer überlegt beispielsweise nach Magdeburg umzuziehen, sollte sich hier nichts ergeben.

Die Entwicklungsgesellschaft Nippes, bestehend aus den Bauunternehmern Roland Agne und Ewald Hohr, ist neue Eignerin des Geländes und will vor allem Eigentumswohnungen bauen. Auf dem Areal soll außerdem die erste autofreie Siedlung der Stadt entstehen.