Dicker Hund

US-amerikanisch. Selten war die Neugier im Veedel so groß, befeuert durch einen Umbau, der sich über Monate hinzog und die Gerüchte ins Kraut schießen ließ. Jetzt ist es endlich raus: Im ehemaligen Oellig gibt es statt kölscher von nun an US-amerikanische Alltagskost. Die Einrichtung des Brauereiausschanks blieb weitgehend erhalten, silberne Deko-Tricks an Theke und Decke setzen Akzente, es wirkt aufgeräumt und klar strukturiert. Herrchen des Hundes ist Stuart Barlow, seines Zeichens Ex-Mitbesitzer des Burger-Ladens »Fette Kuh« in der Südstadt. Aber: Burger sucht man auf der lustig unsortierten Speisekarte vergeblich. Stattdessen gibt es andere Classics der US-amerikanischen Schnellversorgung: Sandwiches, Hot Dogs, Salate, Rippchen und auch genau eine Steak-Variante in drei Größen.

 

Seit Eröffnung sind die rund sechzig Plätze fast fortwährend besetzt, der Andrang ist enorm. Man sitzt in munterer Würfelung an rustikalem Mobiliar und freut sich, dass der Service ausnehmend reizend, das fix servierte Reissdorf spritzig und die Weinkarte klug konzipiert ist — deutsche Weiße (u.a. Van Volxem) und französische Rote (Languedoc!) kosten jeweils um 3,50 €/0,1l. Enttäuscht waren wir allerdings vom Essen: das Pastrami-Sandwich (immerhin 9€) ohne Pepp, der Rote-Bete-Salat (7 €) kam mit genau zwei Stücken Roter Bete, und die Pommes waren matschig, wenn auch mit zwei köstlichen Dips serviert. Lichtblick ist das Rib-Eye-Steak (mittlere Größe, 28 €), dazu gibt es unter anderem guten Coleslaw.