25 Jahre Filmclub 813

Das schönste Geburtstagsgeschenk für den Filmclub 813 kam vorab aus Berlin. Anfang Dezember gab der Kinematheksverbund bekannt, dass die Kölner in der Sparte »Kino und Filmgeschichte« für ihr diesjähriges Programm mit dem Kinopreis  ausgezeichnet werden. Mit 2000 Euro aus der Schatulle der Staatsministerin für Kultur, Monika Grütters, ist die Ehrung dotiert. Bereits drei Mal hat der Filmclub 813 den Kinopreis in seiner Geschichte schon erhalten. Dieses Jahr wurde sie allerdings an mehr Kinos als sonst verliehen, in der Hoffnung »dass die Kommunalverwaltungen — so eng auch die finanziellen Möglichkeiten erscheinen mögen — die engagierte Arbeit ihrer nichtgewerblichen Kinos besser wertschätzen«, so die Jury. Dieser Satz dürfte den Kölnern aus der Seele sprechen. Von Oktober bis zum Ende des Jahres konnte der Filmclub nur ein Sparprogramm anbieten, da kein Geld mehr übrig war. Mit den 10.000 Euro Förderung von der Stadt Köln können seine mehr als fünfzig Mitglieder kaum ihren eigenen Anspruch erfüllen: im Jahr ungefähr 150 Mal in ihrem Domizil in Der Brücke an der Hahnenstraße Programm zu machen. Seit die SK Stiftung vor einigen Jahren aufgehört hat, Kinoveranstaltungen zu fördern, merkt man dem Programm des Filmclubs an, dass es mit sehr eng geschnalltem Gürtel gemacht wird. Umso mehr können die Kölner über den jetzigen Preis stolz sein. In ihrer Kategorie wurden sonst nur noch das Zeughauskino in Berlin und das Filmmuseum in München ausgezeichnet — beides öffentlich geförderte Institutionen mit einem vielfach höheren Jahresbudget. Und eines ist trotz schwindender Mittel sicher: Seit seiner Gründung im Sommer 1990 — die erste Filmvorführung fand erst am 12.1.1991 statt — ist der Filmclub 813 für die Stadt immer wichtiger geworden. Nach dem Ende der Cinemathek und der Lupe 2 ist er heute die einzige Institution, die in Köln regelmäßig Filmgeschichte im Kino erfahrbar macht, und zwar fast immer so wie es sein sollte: auf 35mm.