Foto: Manfred Wegener

Kaputter Preußenkönig

Eine »Schande für das Stadtbild« sei der Zustand des Reiterdenkmals für Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. auf dem Heumarkt. Da sind sich Denkmalschutz, Verwaltung, KölnTourismus und Politik fast einig. Doch wie es mit dessen Restaurierung weitergehen soll, darüber gehen die Meinungen auseinander.

Der inzwischen in den Ruhestand getretene Stadtkonservator Ulrich Krings will dafür 1,7 Millionen Euro ausgegeben, die sein Amt in den letzten Jahren angespart hat. Dem steht aber ein Ratsbeschluss entgegen, wonach das Geld durch Spenden aufgebracht werden sollte. Bei der Wirtschaft ist derzeit aber nichts zu holen. Die Verwaltung soll jetzt einen neuen Vorschlag erarbeiten. Vielleicht beantwortet der auch die Frage, warum der Preußenkönig wichtiger ist als die Restaurierung der Figuren am Rathaus, die ebenfalls ansteht.

Vielleicht könnte auch der Vorschlag des grünen Ratsherrn Peter Sörries diskutiert werden. Der will den aktuellen, unvollständigen Zustand des Reiterbilds konservieren, um den wechselvollen Umgang der Stadt mit ihrer Geschichte zu dokumentieren: Schrott- und Kunstsammler hatten das Denkmal nach 1945 unter sich aufgeteilt. 1980 startete dann der Kölner Fremdenverkehrsverein (heute KölnTourismus) eine Initiative zu dessen Wiederherstellung, aber nur die Reiterstatue wurde damals neu gegossen.