Frittenwerk

Ehrenstr. 94,

frittenwerk.com,

Ö: 11.30–22, Fr/Sa bis 23,

R: So/Mo

Für eilige Leser hier schon das Fazit: kann man machen. So, wie man sich in Momenten totaler Enthemmung, Scheibletten auf die Tiefkühlpizza packt und lieber nicht dabei gesehen wird. Der Unterschied ist, dass hier alle gern beim Mampfen gesehen werden. Das »Frittenwerk — Die Pommesmanufaktur« brummt. Ein Laden, wie gebaut für Facebook und Schulschwänzer.

 

Worum geht’s? Um Fastfood namens Poutine (4,90–6,90€), das heißt: dicke Pommes mit Käse und Bratensauce oder was sonst noch satt macht. Das wird, entgegen der sonstigen Lässigkeit hier, im Duktus prosecco-verlallter Lyrik als »kulinarischer Ausflug nach Kanada« beworben. Es ist ein lukulischer Abenteuerurlaub.

 

Wie Poutine schmeckt sagen wir gleich, wichtiger ist, wie’s sich im Mund anfühlt. »Schlotzig« nennen TV-Köche mit Hemd über der Hose diese Konsistenz. Früher sagte man »Pampe«. Mundschmeichelnde Toppings lagern auf rustikal frittierten Pommes, die besseres verdient hätten: Was ist »Bratensauce auf vegetarischer Basis«? Egal. Die kommt mit gezuppelten Kräuterchen und Mozzarella-Klümpchen auf die Pommes, heißt dann »Classic Quebec Poutine«. Maximale Schlotzigkeit bei »Tijuana Street Fries«: Sour Cream, aromabefreite Guacomole, Tomatenwürfelchen. Wer schon kauen kann, nimmt »BBQ Pulled Pork« vom Huhn, nicht ohne sinnlose Mozzarella-»Cheese Curds«. All das schmeckt am besten, wenn man dabei auf seinem Smartphone herumdaddelt. So wie alle hier.