Foto: Manfred Wegener

Keine Papiere, keine Rechte

Die Bilder aus Ceuta und Melilla, den spanischen Enklaven an der marokkanischen Nordküste, sprechen für sich: Staatlich nicht kontrollierte Einwanderung nach Europa soll mit allen Mitteln verhindert werden. Doch auch für die, die es bis hierher geschafft haben, werden die Lebensumstände immer miserabler. Sie sind rechtlos und werden entsprechend behandelt: Auf dem Arbeitsmarkt werden sie um ihren Lohn geprellt, die Hilfe eines Arztes können sie nicht in Anspruch nehmen, ihre Kinder besuchen keine Schulen.
Auch in Köln leben Menschen ohne Papiere unter diesen Bedingungen. Eine »Matinée zur Lage der Menschen ohne Aufenthaltsrecht in Köln« im Schauspielhaus will diejenigen sichtbar machen, die sich verbergen müssen. Der Veranstalter, der Runde Tisch für Integration, schätzt ihre Zahl in Köln auf mehr als 20.000, andere Stellen sprechen von 10.000.

Drei Stunden dauert das abwechslungsreiche Programm, das neben politischen Debattenbeiträgen auch filmische und musikalische, literarische und kabarettistische Ansichten zum Leben in der Illegalität bietet: Mit dabei sind unter anderem der Kölner Schriftsteller Navid Kermani, der ehemalige Innenminister Gerhard Baum, der Kabarettist Jürgen Becker, die Musiker Gerd Köster und Frank Hocker.
Im Foyer stellen lokale Initiativen, die sich für Illegale engagieren, ihre Arbeit vor – und bieten den BesucherInnen die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden.

11.12., Schauspiel Köln, 11-14 Uhr:
Matinée zur Lage der Menschen ohne Aufenthaltsrecht in Köln, Eintritt: 10 Euro