Geschichte und Geschichten

Auf den ersten Blick sind die Seiten unübersichtlich. Aber wenn man sich zurechtgefunden hat, bietet das »Lebensgeschichtliche Netz« (www.lebensgeschichten.net) eine Vielzahl von Anworten auf die Frage: Wie haben die Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus gelebt – als Hitlerjunge, als jüdische Schülerin, als Polizist, Arzt,
Wehrmachtssoldat?

Das Lebensgeschichtliche Netz ist ein Projekt der NS-Gedenkstätten in NRW, auch das Kölner NS-Dokumentationszentrum ist beteiligt. Ausgewählte Biografien bieten Interessierten auch ohne Vorwissen die Möglichkeit, sich mit dem »Dritten Reich« zu beschäftigen und »das breite Spektrum von möglichen Verhaltensweisen und Verfolgungsschicksalen unter dem NS-Regime zu verstehen und in einen größeren Zusammenhang einzuordnen«, so die Initiatoren. Künftig sollen auch Schulen an dem Projekt mitarbeiten.

Die Biografien werden mit Texten, Fotos, Karten, Dokumenten und, wo verhanden, Ton- und Filmaufnahmen vorgestellt. Auch fünf Biografien aus Köln stehen bisher im Netz, darunter die Lebensgeschichte von Edgar Gielsdorf, der die kritische Auseinandersetzung mit seiner Rolle im Nationalsozialismus auch in seiner Autobiografie »Vom Christkind eine Landsknechttrommel« beschrieben hat.