»Mir war immer klar, dass das, was ich ­vorhabe, nicht in einer Amtszeit zu schaffen ist«: Oberbürgermeisterin Henriette Reker

5 Jahre Reker

Vor fünf Jahren wurde Henriette Reker zur ersten Oberbürgermeisterin Kölns gewählt. Ein paar Milestones

 

17. Oktober 2015: Attentat auf Henriette Reker

Am Tag vor der Wahl verübt ein Rechtsextremist ein Messer-Attentat auf die OB-Kandidatin Reker. Sie überlebt schwer verletzt und liegt noch im Koma, als sie mit fast 53 Prozent der Stimmen gewählt wird. Ihr Amt kann sie erst mit einem Monat Verspätung antreten.


6. Januar 2016: »Armlänge Abstand«

Silvester 2015/2016 kommt es am Hauptbahnhof zu vielen sexuellen Übergriffen auf Frauen. Das Versagen der Polizei und die nordafrikanische Herkunft vieler Verdächtiger wird zum Politikum. Als Reker auf einer Pressekonferenz unter anderem davon spricht, Frauen sollten auf Veranstaltungen eine »Armlänge Abstand« halten, wird das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen und Reker Verhöhnung der Opfer vorgeworfen.


29. Juni 2016: Reker kritisiert Verwaltung

Es ist Rekers drängendstes Projekt: Sie will die Kölner Verwaltung, in der sie schon vier Jahre vor ihrer Wahl zur OB als Sozial- und Umweltdezernentin arbeitete, effizienter und bürgerfreundlicher machen. In einem Radiointerview kritisiert sie auch die Haltung mancher Mitarbeiter, was ihr viel Kritik einbringt.


6. März 2017: Reker rüffelt Umwelt­dezernenten

Harald Rau, neuer Umweltdezernent der Stadt, denkt laut über eine City Maut nach, um die Umweltprobleme in den Griff zu bekommen. Reker erteilt ihm einen Rüffel. Doch die weitere Entwicklung bestätigt Rau. Die Luft in Köln ist so schlecht, dass bis heute Fahrverbote für Dieselfahrzeuge im Raum stehen.


3. Juli 2017: »Chefinnensache« kommt nicht voran  

Bei einem ihrer ersten großen Auftritte vor der Presse kündigt Reker noch auf der Baustelle an, sie werde die Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz zur »Chefinnensache« mache. Im Juni 2017 das Debakel: Die Oper werde 570 Mio. Euro kosten und erst 2022 fertig. Doch das Drama geht weiter, die Kosten werden mittlerweile mit einer Milliarde Euro veranschlagt.


9. Juli 201: Reker ruft Klima-Notstand aus

Beim weltweiten »Klima-Streik« am 20. September vergangenen Jahres kommen in Köln rund 70.000 Menschen zusammen. Dass sich auch die Kölner Politik und Verwaltung beim Klimaschutz derart bemerkbar machen würde, kann man aber nicht behaupten. Dabei hatte der Rat der Stadt, unterstützt von Reker, bereits im Juli 2019 den Klima-Notstand ausgerufen.


5. September 2019: Reker tritt wieder an

OB Henriette Reker erklärt, dass sie zur Wiederwahl antrete. Ihr Bündnis aber droht zu zerbrechen. Die CDU unterstützt Reker, die Grünen aber sind sich uneins. Nach langen Verhandlungen, und nachdem prominente Grünen-Politiker abgelehnt haben, in Köln anzutreten, einigt man sich doch auf Reker. Die FDP, Deine Freunde und Freie Wähler, die Reker 2015 noch unterstützt hatten, wenden sich ab.


4. März 2020: OB in Zeiten von Corona

Auch in Deutschland häufen sich die Corona-Infektionen, Reker beruft Anfang März einen Krisenstab ein. Am 16. März muss sie selbst zeitweise in Quarantäne, wird aber negativ getestet. Mittlerweile leitet Reker selbst den Krisenstab — der zuständige Stadtdirektor Stephan Keller (CDU) ist beurlaubt. Er macht Wahlkampf in Düsseldorf, wo er OB werden will.